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14.05.18  |  7 Minuten

Das Motto des diesjährigen Sterbeseminars der Altenpflegeschule des BBZ Mitte.

Die zentrale Frage des dreitätigen Sterbeseminars der Altenpflegeschule des BBZ Mitte rund um die Thematik zum Umgang mit Sterben, Tod und Trauer lautete „Angst vorm Sterben oder Angst vorm Tod?“.

Dabei mussten die 23 Schüler/-innen des Examenskurses AP 15/18 der Altenpflegeschule des BBZ Mitte erkennen, dass die Würde keine Eigenschaft ist, sondern das Ergebnis des Würdigens. Vorrangig ist es, das Lebensende genauso würdevoll zu gestalten wie die gesamte selbstbestimmte Lebenszeit.

Das Bonifatiuskloster in Hünfeld hat für die dreitägige schulische Veranstaltungen optimale Rahmenbedingen durch die Übernachtung mit Vollpension sowie die Bereitstellung des Seminarraumes geboten.

Der bundesweit bekannte Palliativmediziner und Vorsitzende der Deutschen Palliativstiftung, Dr. Thomas Sitte, hielt einen Vortrag und schilderte u.a. von seinen, seit nunmehr 40 Jahren bestehenden, persönlichen Erfahrungen und wie „Freundschaften“ die trotz der Umstände mit den unheilbar kranken Menschen entstehen können.

Zudem berichtete Frau Elke Hohmann als Palliativstiftungsvorsitzende von der Arbeit und den Zielen der Stiftung. Dazu zählt z.B. das Zugänglichmachen von Schmerzmitteln, um das Leben bis zuletzt lebenswert zu machen.  Damit ergänzten sich die beiden Redner hervorragend.

Begeistert zeigten sich die Schüler/-innen auch von den kreativen Namen der vielfältigen Projekte der Palliativstiftung um diese weltweit auszubauen. Dazu nutzt diese z.B. sogenannte Denkdeckel, Mutmach-Karten, eine Löffelliste oder den jährlichen Fotowettbewerb mit zum Teil sehr unkonventionellen Themen, wie Humor am Lebensende.

Vervollständigt wurde das Seminar durch weitere Fachdisziplinen, so thematisierte der Dipl. Psychologe und Heilpraktiker Hubert Blanz beispielsweise den Umgang mit der Trauer und unterstützte die angehenden Fachkräfte einerseits bei der Auseinandersetzung mit dem Thema und andererseits bei der Bewältigung des eigenen und beruflichen Trauerprozesses.

Während des Stehcafés konnten die Schüler/-innen noch persönliche Anliegen mit den Rednern klären und besprechen.

Das Bestattungsinstitut Bosold in Künzell, bei welchem der Mensch im Mittelpunkt steht, wurde ebenfalls besichtigt. „So individuell wie der Mensch ist, sollte auch seine Bestattung sein.“, machte Herr Frank Bosold deutlich. Beeindruckend fanden die Auszubildenden hier, wie die Arbeit eines Bestatters genau aussieht. Dabei konnten sie selbst mit der Modelliermasse experimentieren und fachliche Fragen stellen.

Im Anschluss besuchte der Kurs im dritten Lehrjahr das Hospiz St. Elisabeth in Fulda. Hier wurde das Konzept des würdigen Lebens und Sterbens durch die intensive menschliche Zuwendung und die Linderung der Beschwerden dieser meist schwerkranken und sterbenden Menschen vorgelebt.

Die beiden Dozenten der Altenpflegeschule Astrid Busse und JaneUllrich unterrichteten im Teamteaching ergänzende Themen wie z.B. die einzelnen Todesarten mit Kurzexkursionen zu Nahtoderfahrungen, Patentenverfügung und Organspende. Die Anwesenheit und Begleitung der beiden Dozentinnen wurde insbesondere in den Abendstunden gern für persönliche und emotionale Gespräche genutzt.
Am Ende des Seminars, waren sich die Auszubildenden einig, dass das Seminar eine ganz besondere Erfahrung war und sie gut auf ihre zukünftige Arbeit als Altenpflegekraft vorbereitet hat.

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