Von Glück, Erfolg und immer mehr Anerkennung fürs Handwerk
08.02.25

Mit einem Zitat von Albert Schweitzer gab Johannes Burkart, Obermeister der Elektro-Innung Fulda, die Stimmung beim Handwerkernachwuchs wieder: "Erfolg ist nicht der Schlüssel zum Glück. Sondern Glück ist der Schlüssel zum Erfolg: Wer etwas mit Freude macht, wird Erfolg haben." Freudige Gesichter gab es bei der zweitgrößten Freisprechungsfeier, die die Innung jemals ausgerichtet hat, zuhauf: 45 Elektronikerinnen und Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik durften ihren erfolgreichen Ausbildungsabschluss ausgiebig feiern.
Es wurde schon ein bisschen eng im Restaurant "Der Florenberg – Gipfel für Genießer" in Künzell: Rund 150 Gäste waren zusammengekommen. Johannes Burkart begrüßte neben den Absolventinnen und Absolventen und deren Angehörigen den Kreishandwerksmeister Thorsten Krämer, die Ausbilder der Betriebe, die Schulleiterin der Ferdinand-Braun-Schule Fulda, Ulrike Vogler, sowie Lehrpersonal der Berufsschule, außerdem Ausbilder des BBZ Mitte in Petersberg. Man sei stolz auf die erbrachten Leistungen und eine sehr geringe Durchfallquote in diesem Jahr, so Burkart, "die Innung darf sich, gerade jetzt, in Zeiten des Fachkräftemangels, auf engagierten Nachwuchs freuen".
Moderator Matthias Heitzer sagte, dass sich heute vier Generationen im Handwerk treffen: die Babyboomer sowie die Generationen X, Y und Z. Man müsse sich um die Bedürfnisse der jungen Menschen kümmern, die durchaus von denen der Babyboomer abweichen, und Themen wie Work-Life-Balance auf der Agenda haben. Menschen, die sich für ihren Beruf begeistern, seien zufriedener und lebten damit auch gesünder. Er bezog sich auf eine Studie, bei denen Berufstätigen Fragen gestellt wurden wie: Haben Sie das Gefühl etwas Sinnvolles zu tun, macht Sie Ihre Arbeit glücklich? Sind Sie stolz auf Ihren Beruf? Erfahren Sie für Ihre Tätigkeit Anerkennung in der Gesellschaft? Während befragte Handwerkerinnen und Handwerker zum Beispiel zu mehr als 91 Prozent ihren Beruf als sinnvoll erachteten und davon sprachen, dass ihr Schaffen sie glücklich macht, konnten dem nur 69 Prozent der Befragten aus anderen Berufen zustimmen.
Talkrunde zum Thema Handwerk
In einer Talkrunde tauschten sich Kreishandwerksmeister Thorsten Krämer, die stellvertretende Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Fulda, Silke Eiter, Ulrich Fritz, Vorsitzender des Gesellenprüfungsausschusses, Obermeister Johannes Burkart und Regine Traut, Lehrerin an der Ferdinand-Braun-Schule, mit den Junggesellinnen und Junggesellen Klara Flügel, Simon Jestädt sowie Till Laudenbach aus. Simon Jestädt sprach von einem großen "Mehrwert" bei der Ausbildung im Handwerk mit vielfältigen Weiterbildungsmöglichkeiten. "Man lernt nie aus und trifft viele Menschen." Klara Flügel, die sich in ihrer Familie bereits in dritter Generation dem Elektro-Handwerk verschrieben hat und Freude daran hat, sich mit Vater und Großvater auszutauschen, ging auf das Thema Schule ein: "In der Berufsschule hat man mehr Spaß und gibt sich mehr Mühe, weil man sich das selbst ausgesucht hat." Till Lauterbach bestätigte, dass man sich in der Berufsschule auf den Stoff konzentrieren wolle und "dass man es gut macht, weil man es für sich selber macht". Anders als in der Schulzeit zuvor, "gibt es auch noch Geld".
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